„Eine Geschichte vom Überleben“ von Patrisse Khan Cullors

Patrisse Khan Cullors ist eine der Mitbegründer*innen von Black Lives Matter und „eine Geschichte vom Überleben“ ist ihre Autobiographie.
Das Buch ist extrem schockierend und die Ungerechtigkeiten, die das Leben dieser schwarzen Frau von klein auf so gewaltsam prägten, werden mit jeder Seite mehr und schwerer, sodass man das Buch ab und zu zur Seite legen muss.
Das hätte Cullors bestimmt auch gerne mal getan, als sie ein kleines Mädchen war: Die eigene Geschichte kurz zur Seite gelegt, oder sich ausgesucht ob sie sich mit Rassismus auseinander setzen möchte. Doch stattdessen wurde sie durch gewaltsame Übergriffe weißer Autoritäten zu dem Lauf ihrer Geschichte gezwungen: Eine die aus ständigen Verletzungen bestand.

Cullors wurde in einem Ghetto in Los Angeles geboren und ihre Familie erlebte die harten Auswirkungen der rassistischen Drogenpolitik vom damaligen US-Präsidenten Ronald Reagon.
Sein „War on Drugs“ betraf, aufgrund einer perfiden Gesetzgebung, zum Großteil schwarze Amerikaner. Mithilfe der Polizei wurden in den 80er Jahren zahllose schwarze Familien auseinander gerissen und es wurde willkürlich Gewalt an Menschen ausgeübt.
So auch an Cullors, die mit 12 Jahren das erste mal im Gefängnis war.
Die Geschichte, die in dem Buch erzählt wird ist durchdrungen von dem Gefühl der Machtlosigkeit gegenüber Institutionen, wie der Polizei oder Psychiatrien.
Sie ist durchdrungen vom Gefühl der Wut und nach dem man dieses Buch gelesen hat, versteht man die Bewegung „Black Lives Matter“ zumindest im emotionalen Kern.
Man versteht die Lächerlichkeit von Hashtags wie #AllLivesMatter, man erkennt diese Relativierungsversuche an, als das was sie sind: eigennützige Verschiebungen der Realität.
Gaslighting auf kollektivem Niveau.
Das Buch kann ein guter Einstieg in die Themen Antirassismus oder der Bewegung an sich sein, wobei BLM aber auch ganz andere Aspekte hat:
So ist das Buch zum Beispiel Assata Shakur gewidmet, die wegen zahlreichen Straftaten unter Anderem Beihilfe zum Mord, vom FBI gesucht wird und im kubanischen Exil lebt. Außerdem gehören seit der Gründung von BLM Solidaritätsbekundungen mit der BDS Bewegung immer wieder mit dazu: Einer antisemitischen und antiisraelischen Bewegung, die zum vollständigen Boykott des  jüdischen Staates aufrufen.